Erik Satie: Gymnopédie No.3
Sie ist jung, schön, erfolgreich und einsam. Trost findet die Trompeterin in der dritten Gymnopédie von Erik Satie. Welcher clevere Arrangeur wohl hat Saties Klavierstück so opulent orchestriert und...
View ArticleDie Schränke der Erinnerung öffnen
Rezension von Yvonne Adhiambo Owuors Roman „Der Ort, an dem die Reise endet“ Sieglinde Geisel: Wie sind Sie zum Schreiben gekommen? Yvonne Adhiambo Owuor: Ich wusste lange nicht, dass ich eine...
View ArticleÜber die allmähliche Verfälschung der Schriften beim Redigieren
Kleists Briefwechsel mit einer Dame Scherenschnitt „Jagdszene“ von Bettina von Arnim. Die Briefe befinden sich in einer Schatulle, die Schatulle befindet sich in einem Schloss, das Schloss befindet...
View ArticleDas Drama der Meinungen
Im Sommer 2015 hatte Wolfram Schütte auf dem Perlentaucher mit seinem Essay „Über die Zukunft des Lesens“ eine Debatte über Literaturkritik im Netz angestoßen. Angesichts des schwindenden Platzes in...
View ArticleSkepsis und Transzendenz
Letzter Messetag, Blaues Sofa, Barbara Wahlster im Gespräch mit Dževad Karahasan – einem bosnischen Schriftsteller, der am liebsten immer noch ein jugoslawischer Schriftsteller wäre. Anderthalb...
View Article„Prachtvoller Hass“ versus „Gutmenschenscheiß“
Am 14. 09. 1930 marschierte die NSDAP auf einen Schlag mit 107 Abgeordneten in den Reichstag ein. Über diesen verstörenden Wahlausgang kam es zu einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen Stefan...
View ArticleDie Geschichte Kolumbiens – erzählt von einer Finca
La Oculta, die Verborgene – so heißt die Finca der Familie Ángel, verborgen, weil sie sich inmitten der kolumbianischen Berge befindet, abgeschirmt durch Wälder, erst seit kurzem mit dem Auto...
View ArticleGefährliche Gerüchte
Gerüchte, Klischees, Vorurteile spielen eine erhebliche Rolle für unseren Blick auf die Welt. Ohne Klischees, ohne Wirklichkeitsverkürzungen kämen wir nicht aus, so Hannah Arendt, wir wären mit der...
View ArticleSatz für Satz 1 – Mit dem Körper lesen
Mit der Literatur verhält es sich wie mit dem Witz: Eine Geschichte ist nur so gut, wie sie erzählt wird. Umso mehr, als es in der Literatur oft dieselben Geschichten sind, die immer wieder neu...
View Article„Was wird aus mir ohne mich?“
Ohne Auschwitz hätte ich nichts begriffen“, sagte Imre Kertész in dem Interview, das ich im Herbst 2013 mit ihm in Budapest geführt habe. Es war eine Begegnung mit einem Mann, der die Krankheit...
View ArticleKontrollverlust
Ein Hörerlebnis, das einen umwirft, ist immer eine Seltenheit. Ausgerechnet auf Youtube, wo sich Dilettanten und aufstrebende Jungtalente gegenseitig auf die Füße treten, bin ich auf eine Aufnahme des...
View ArticleEine Fundamentalkritik der Bürokratie?
David Graeber ist Anthropologe und überzeugter Anarchist. Vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise war sein Buch Debt: The first 5000 Years (2011) seinerzeit auf große Resonanz gestoßen: Frank...
View ArticleMax und Moritz lernen Englisch
Als ich im vorigen Jahr daran ging, den deutschen Kinderbuchklassiker Max und Moritz (zum 150. Jubiläum) auf neue, zeitgemäße Art ins Englische zu übersetzen, war die erste und nächstliegende Frage...
View ArticleSatz für Satz 2: Aufladung
Der Körper liefert uns beim Lesen Signale, doch er kann nicht sprechen. Über die Merkmale dessen, was ihn in Erregung versetzt, kann er so wenig Auskunft geben wie der Terrier im Text von E. A....
View ArticleZukunft zwischen Rausch und Wirklichkeit
Dies ist der erste Text einer Reihe über Science-Fiction Literatur. Da ich selbst einen Zukunftsroman schreibe, will ich mir anschauen, wie man das macht: wie man es gut macht, wie man es besser macht...
View ArticlePage 99-Test: Maxim Biller
Nachdem Michael Angele sich im Freitag eine „Sammelrezension der besten Rezensionen“ von Maxim Billers 900-Seiten-Wälzer Biografie erlaubt hat, habe ich keine Hemmungen mehr, den page 99-test zu...
View Article»Negroes«
Richard Ford In Richard Fords Roman Frank spricht die Hauptfigur Frank Bascombe meist von „negroes“ und verweigert das politisch korrekte „African Americans“ weitgehend. In der deutschen Rezeption...
View ArticleSatz für Satz 3: Genauigkeit
Er hat es gesehen. Und er konnte es sagen. So beantwortet der Übersetzer Peter Urban in einem Interview die Frage, was Anton Tschechows Geheimnis sei. Die Feststellung ist so schlicht wie genau, und...
View ArticleSehnsucht und Abgründe
Irgendwo außerhalb […] soll es einen berühmten Boxclub geben. Wir schlagen uns lieber auf der Straße. Die Häuser hier zerfallen und bleiben doch stehen. Aber da vorne liegt schon das Meer. So heißt es...
View ArticleWas Zähne erzählen
Der Roman Die Geschichte meiner Zähne ist, wie wir im Epilog erfahren, aus einer Zusammenarbeit mit Arbeitern einer Saftfabrik in Ecatepec hervorgegangen, einem Randbezirk von Mexiko-City, in dem er...
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